Die Zahl der Plätze soll noch heuer um "mehrere tausend" erhöht werden.

Das ergab eine Reuters-Umfrage unter den Bundesländern am Dienstag. Nordrhein-Westfalen wird nach Angaben des Innenministeriums die Zahl von 18.000 Plätzen in den sogenannten Erstaufnahmelagern in diesem Jahr um "mehrere tausend" erhöhen.

Bayern will die Gesamtkapazität von derzeit 12.000 Plätzen mittelfristig auf bis zu 15.000 aufstocken, teilte das bayerische Sozialministerium mit. Brandenburg will bis Jahresende 3.000 statt der bisher 2.400 Flüchtlinge in Ersteinrichtungen neu aufnehmen können. In Niedersachsen soll die Kapazität dafür laut Innenministerium von derzeit 4.200 um weitere 1.000 Plätze erweitert werden.

Die Erstaufnahmeeinrichtungen sind die ersten Anlaufstellen für Asylsuchende und Flüchtlinge, von denen in diesem Jahr bis zu 450.000 in Deutschland erwartet werden. Normalerweise findet hier die Registrierung und zumindest der Beginn der Asylverfahren durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge statt. Die Flüchtlinge werden danach auf die Kommunen verteilt, die zunehmend mit Unterbringungsproblemen zu kämpfen haben. Wegen der steigenden Zahl an Asylbewerbern platzen aber auch die Ländereinrichtungen für die Erstaufnahme aus allen Nähten. Die baden-württembergische Landesregierung hatte am Montag angekündigt, die Zahl bis Ende 2016 von 9.000 auf 20.000 aufzustocken.