Im Gedenken an die Opfer der Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg legte der 38-Jährige einen Kranz in den tschechischen Nationalfarben Weiß, Blau und Rot nieder, wie der Verband am Samstag mitteilte. Belobradek ist Parteichef der KDU-CSL, des Juniorpartners in der tschechischen Mitte-Links-Regierung.

Scharfe Kritik äußerten die tschechischen Kommunisten (KSCM). Der Besuch vom Freitag nehme keine Rücksicht auf die Gefühle derjenigen, die im Zweiten Weltkrieg unter den deutschen Faschisten Familienangehörige verloren hätten, kritisierte ihr Fraktionsvorsitzender Pavel Kovacik.

Die schwierige Vergangenheit hatte die bayerisch-tschechischen Beziehungen lange Zeit belastet. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren rund drei Millionen Angehörige der deutschen Minderheit aus der damaligen Tschechoslowakei vertrieben worden, Zigtausende starben dabei.