Fast drei Wochen nach dem Blutbad in einer Kirche in South Carolina hat der Senat des US-Bundesstaats dafür gestimmt, die umstrittene Konföderierten-Flagge vom Kapitol in der Hauptstadt Columbia zu entfernen. Nun müsse auch das Abgeordnetenhaus dafür stimmen, berichtete die Zeitung "Charleston Post and Courier" am Montag (Ortszeit).

Die republikanische Gouverneurin Nikki Haley hatte sich zuvor dafür ausgesprochen, das rot-blaue Banner aus der Zeit des US-Bürgerkrieges entfernen zu lassen. Dafür ist eine Zweidrittelmehrheit in beiden Parlamentskammern erforderlich. Danach muss die Gouverneurin zustimmen.

Symbolkraft

Die langjährige Debatte um die Flagge aus dem US-Bürgerkrieg (1861-1865) ist nach dem Massaker an neun Menschen in der mehrheitlich von Schwarzen besuchten Emanuel-Methodistenkirche in Charleston neu entbrannt.

Die Fahne steht aus Sicht von Kritikern für die Bereitschaft der damals zusammengeschlossenen Südstaaten, in den Krieg gegen die nördlichen US-Bundesstaaten zu ziehen, um die Sklaverei beibehalten zu können. Befürworter sehen sie dagegen unter anderem als Symbol, um der Opfer ihrer Vorfahren in dem Krieg mit rund 620.000 Toten zu gedenken. Auch in anderen Südstaaten wie Florida, Georgia und Mississippi ist immer wieder über die Verwendung der Flagge diskutiert worden.