Amano äußerte sich nach einem Besuch in Teheran, wo er insbesondere mit Präsident Hassan Rohani zusammengetroffen war. Die IAEO geht seit Jahren dem Verdacht nach, dass der Iran vor 2003 ein militärisches Atomprogramm unterhielt.

Amano betonte, dass es zwischen der IAEO und Teheran einige Fortschritte gegeben hat, aber noch Arbeit nötig wäre. "Die IAEO ist bereit für die Implementierung eines Deals", ergänzte er. Außerdem wies er darauf hin, dass die UN-Behörde ihre Arbeit mit der 5+1-Gruppe und dem Iran intensiviert hat. Sein Besuch in Teheran habe zu einem besseren Verständnis geführt.

Die UN-Organisation beklagt seit langem, dass Teheran ihren Inspektoren nicht vollen Zugang zu Atom-Forschern und verdächtigen Stätten gewährt. Teheran bestreitet, jemals an der Entwicklung von Atomwaffen gearbeitet zu haben. Seiner Darstellung nach beruhen die Vorwürfe auf falschen Dokumenten der Geheimdienste Israels und der USA. Die Klärung der Vorwürfe ist eine zentrale Forderung der Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschland, die mit dem Iran derzeit über ein Abkommen zur Beilegung des Konflikts über das iranische Atomprogramm verhandeln.

Die Verhandlungen in Wien sollen bis Dienstag zum Abschluss kommen. Für Streit sorgte zuletzt insbesondere die Frage, ob Inspektoren auch Zugang zu Militäranlagen erhalten. Zudem bleibt der Zeitplan für die Aufhebung der Finanz- und Handelssanktionen gegen Teheran zu klären. Während der Iran die sofortige Aufhebung der schmerzhaften Strafmaßnahmen bei Abschluss des Abkommens verlangt, will die 5+1-Gruppe die Sanktionen erst aufheben, wenn der Iran seine wichtigsten Verpflichtungen erfüllt hat. Am Sonntag werden auch die Außenminister im Palais Coburg erwartet.