Er wolle "unbedingt, dass die Kommission ihren Vorschlag aufrecht erhält". Der Rückzug auf nationalstaatliche Grenzen sei "keine Lösung". Timmermans will auch eine "bessere Grenzüberwachung und die Rückführung von nicht asylberechtigten Personen. Asylanträge von Staatsbürgern aus EU-Beitrittskandidaten würden "keinen Sinn machen". Personen aus Kriegsgebieten wie Syrien und Eritrea hätten "ein Recht auf Asyl, viele hätten aber kein Recht auf Asyl", betonte der EU-Kommissionsvize.

Die EU-Kommission spricht angesichts wachsender Migrationsströme von einem akuten Notfall. 40.000 Flüchtlinge sollen daher aus Italien und Griechenland in andere EU-Staaten geschickt werden. Betroffen wären nur Syrer und Eritreer, da sie gute Chancen auf Asyl haben. Vor allem ost- und mitteleuropäische Länder sind aber gegen eine fixe Quote. Das Abschlussdokument des EU-Gipfels Ende Juni nennt keinerlei Verbindlichkeit für eine Verteilung, zudem ist vage von Ausnahmen für gewisse Länder - wohl Ungarn und Bulgarien - die Rede.

Faymann betonte, dass Länder an den EU-Außengrenzen mit sehr vielen Flüchtlingen dies "nicht alleine bewerkstelligen" könnten. Erneut sprach sich der Bundeskanzler für eine Quotenverteilung innerhalb der EU aus. Es dürfe nicht sein, dass Länder sich Asylwerber derzeit "gegenseitig zuschieben".