Der Tatverdächtige Salhi wurde zudem offiziell in Untersuchungshaft genommen, wie die Justiz am Dienstagabend mitteilte. Dem 35-Jährigen werden demnach unter anderem Mord in Verbindung mit einem terroristischen Hintergrund sowie Entführung vorgeworfen. Salhi hatte islamistische Motive für seine Tat am Dienstag zwar bestritten, der Anti-Terror-Staatsanwalt François Molins ging aber weiter von einem Terrormotiv aus und sprach sogar von einer Verbindung zum IS in Syrien.

Salhi hat gestanden, am vergangenen Freitag seinen Chef enthauptet zu haben. Anschließend attackierte er ein Gaslager in der Nähe von Lyon und brachte dort mehrere Gasflaschen zur Explosion. Er bestreitet einen islamistischen Hintergrund und gibt persönliche Motive für seine Taten an, unter anderem einen Streit mit seinem Chef sowie Eheprobleme.

Unterdessen hat der Adressat eines Selfie-Fotos, das den mutmaßlichen Attentäter mit dem abgetrennten Kopf seines Opfers zeigt, sich offenbar bei seiner Mutter gemeldet. Die Frau erzählte am Mittwoch im französischen Radiosender Europe 1, sie habe mit ihrem Sohn gehabt. Er habe ihr bestätigt, dass er von dem Attentat am Freitag, das der mutmaßliche Islamist Yassin S. verübt haben soll, gewusst habe.

"Ich habe meinem Sohn eine WhatsApp-Nachricht geschrieben", sagte die Mutter dem Sender. Sie habe am Freitag mit ihm über die Geschehnisse sprechen wollen. "Ja, ich weiß, das ist ein guter Bruder von mir", habe der Sohn geantwortet und hinzugefügt: "Ich bin einer der Gründe, aus denen er es getan hat." Die Mutter erklärte, sie wisse aber nicht, ob ihr Sohn die Tat in Auftrag gegeben habe.

Der Sohn, ein 30-jähriger Techniker aus Ostfrankreich, soll sich derzeit in der syrischen Provinz Raqqa aufhalten und dort in den Reihen des IS kämpfen. Er soll im November zusammen mit seiner Ehefrau und einer kleinen Tochter ausgereist sein. Am Freitag erhielt er französischen Ermittlern zufolge über eine kanadische Nummer per WhatsApp das makabere Foto.