Bundeskanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann zeigt sich im Interview für die Sonntagsausgabe der Kleinen Zeitung zuversichtlich, dass er nicht im Umfeld der Wien-Wahl als Parteichef demontiert werde. „Ich bleibe SPÖ-Chef bis zum nächsten Parteitag im Jahr 2016 und kandidiere dann auch wieder“, so Faymann.

Dass die Genossen an seinem Sessel sägen, stellt er entschieden in Abrede: „ Ich spüre eine große und breite Unterstützung in der Partei. Als ich vor sieben Jahren begonnen habe, haben einige gesagt: Wir sind gespannt, ob er die erste Wahl gewinnt. Jetzt habe ich auch die zweite Wahl gewonnen. Es wird auch in den nächsten Jahren viele Gerüchte und Spekulationen geben. Damit muss man leben.“ Die Differenzen mit der ÖVP wolle er in den nächsten Tagen aus der Welt räumen.

In einem weiteren Punkt lässt Faymann aufhorchen. Um den Flüchtlingsansturm in den Griff zu bekommen, kann sich der Kanzler den Ausbau und die Ausweitung der Schleierfahnung in den Grenzräumen vorstellen. „Ich halte nichts von neuen Schlagbalken und neuen  Grenzkontrollen. Selbst wenn man an der Übertrittstellen Kontrollen durchführt, weichen die Schlepper über die grüne Grenze aus. Mir schwebt was anderes vor. Was man stattdessen tun sollte, ist, den Grenzraum besser und effizienter zu kontrollieren, mit mehr Personal.“

Auch in der ORF-Pressestunde wurde Faymann auf die Koalitions-Spannungen angesprochen. Zu Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP), der ihm in einem Interview kürzlich die Regierungsfähigkeit abgesprochen hatte, meinte Faymann, dabei handle es sich um eine "abgehackte Stellungnahme". Und der Kanzler fügte launig hinzu: "Ich werde ihn (Mitterlehner, Anm.) nicht in mein Personenkomitee für meine Wiederwahl nehmen."