Der Iran verhandelt weiter mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland über seine Atompolitik. Dazu wird US-Außenminister John Kerry am Freitag wenige Tage vor dem Ablauf der Frist für eine Einigung über das iranische Atomprogramm persönlich nach Wien reisen und an den Verhandlungen teilnehmen, teilte das Außenamt in Washington mit. Auch der iranischer Außenminister Zarif wird am Samstag zu den Verhandlungen erwaret.

Eine endgültige Einigung soll bis 30. Juni stehen. Grundlage ist eine am 2. April in Lausanne geschlossene Rahmenvereinbarung. Ihr zufolge soll sich Teheran verpflichten, sein Atomprogramm für zehn bis 15 Jahre deutlich einzuschränken und weitreichende internationale Kontrollen seiner Atomanlagen zuzulassen. Im Gegenzug sollen die in dem Streit gegen den Iran verhängten Finanz- und Handelssanktionen schrittweise aufgehoben werden.

Das angestrebte Abkommen soll dem Iran die Nutzung der zivilen Atomtechnologie ermöglichen, ihn zugleich aber an der Entwicklung von Atomwaffen hindern.

Warnung vorm Scheitern der Gespräche

Knapp eine Woche vor Ablauf der Frist für eine Einigung in den Atomverhandlungen mit dem Iran hat US-Außenminister John Kerry eindringlich vor einem Scheitern der Gespräche gewarnt. Wenn Teheran die noch offenen Fragen nicht zufriedenstellend beantworte, "dann wird es kein Abkommen geben", sagte Kerry am Mittwoch in Washington.

Der Iran müsse vor allem alle seine Zusagen aus der Anfang April geschlossenen Rahmenvereinbarung einhalten. Kerry kündigte zugleich an, dass er ab Freitag an den finalen Verhandlungsrunden in Wien teilnehmen werde.