Papst Franziskus ist am Samstag zu einem eintägigen Besuch, der unter dem Motto "Friede sei mit euch" stattfindet, in Sarajevo eingetroffen. Auf dem Flughafen wurde er vom kroatischen Präsidiumsmitglied Dragan Covic, dem Apostolischen Nuntius Luigi Pezzuto und einer Gruppe von 150 Jugendlichen in Volkstrachten aller drei bosnischen Staatsvölker - Kroaten, Bosniaken und Serben - begrüßt.

Der Friede und die Eintracht unter den Kroaten, Serben und Bosniaken und der Ansporn, durch den diese Eintracht gepflegt werde, sowie die herzlichen und brüderlichen Beziehungen zwischen Muslimen, Juden und Christen hätten eine Bedeutung, die weit über die Grenzen Bosnien-Herzegowinas hinaus reiche. Dies sagte Papst Franziskus am Samstag im bosnischen Staatspräsidium. Er freue sich, nach Sarajevo kommen zu können, eine Stadt, die im vergangenen Jahrhundert viel gelitten habe, meinte Franziskus in seiner kurzen Ansprache, die von bosnischen Medien live übertragen wurde. Auch sei er als Friedensbote angereist.

"Wir brauchen Ermutigung"

"Hier müssen ständig neue Brücken des Vertrauens gebaut werden und die alten gepflegt werden. Sarajevo wird das Jerusalem des Westens genannt. Dies ist eine Stadt der unterschiedlichen ethnischen und religiösen Kulturen. Dies ist eine Stadt, die in der Geschichte viel gelitten hat und sich jetzt auf dem Weg zum stabilen Frieden befindet", so der Papst weiter. Seine Ansprache beendete er mit dem Motto des Besuchs "Friede sei mit euch" (" Mir sa vama" in Bosniakisch, Kroatisch, Serbisch).

Der Papstbesuch ermutige bei der Lösung lebenswichtiger Fragen. Man wolle Bosnien als eine Gesellschaft nach dem Maßstab der Menschen und aller Religionen aufbauen. "Dies stellt eine große Herausforderung dar", stellte der amtierende Präsident des Staatspräsidiums Mladen Ivanic in seiner Ansprache fest. "Wir brauchen Ermutigung", meinte er auf die Bedeutung des Papstbesuches hinweisend.

Messe im Stadion

Papst Franziskus hat nach dem Treffen mit Mitgliedern des Staatspräsidiums vor dem Präsidiumsgebäude, wo sich eine große Menschenmenge versammelte, symbolisch auch Friedenstauben freigelassen, bevor er zum Kosevo-Stadion fuhr, wo er eine Messe beginnen abhält. Schon Stunden vorher war das Stadion vollkommen voll. Erwartet waren bis zu 70.000 Gläubige.