Die USA haben Kuba nach 33 Jahren von der Liste staatlicher Unterstützer des Terrorismus gestrichen. Das teilte das US-Außenministerium am Freitag in Washington mit. US-Präsident Barack Obama hatte diesen Schritt bereits Mitte April beschlossen. Mit diesem Schritt wurde nun ein wichtiges Hindernis für die Annäherung zwischen beiden Staaten endgültig beseitigt. Kuba und die USA verhandeln seit Ende Jänner über die Eröffnung regulärer Botschaften. Beide Staaten hatten im Dezember überraschend eine Wende in ihren Beziehungen nach einer jahrzehntelangen Eiszeit verkündet. 

Bereits am Donnerstag hieß es, eine US-Botschaft in Kuba werde bald eröffnet. Die Vereinigten Staaten würden nach Einschätzung von US-Politikern in kurzer Zeit wieder volle diplomatische Beziehungen zum sozialistischen Kuba aufnehmen. Die Botschaftseröffnung sei lediglich eine "Sache von Wochen", sagte US-Senator Tom Udall (Bundesstaat New Mexico) während eines Besuchs in Havanna. Der demokratische Politiker wurde von einem weiteren US-Senator und zwei Abgeordneten seiner Partei begleitet.

Am 10. April 2015 kam es in im Atlapa-Kongresszentrum von Panama-Stadt zu einem historischen Handschlag zwischen Obama und dem kubanischen Staatschef Raul Castro. Das kurze Treffen und das darauffolgende Gespräch beim Amerika-Gipfel war das erste seiner Art zwischen Staatchefs der beiden Länder seit Jahrzehnten.

Historische Zäsur

Die Begegnung der beiden Staatschefs markiert eine Zäsur in den US-kubanischen Beziehungen. Zuletzt fand ein offizielles Treffen der Staatsoberhäupter beider Länder 1956 statt, in den vergangenen Jahrzehnten herrschte eine diplomatische Eiszeit zwischen Washington und Havanna. Kubaa nahm in diesem Jahr erstmals an dem Gipfel der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) teil.

Nach der Machtergreifung der Brüder Fidel und Raúl Castro vom Neujahrstag 1959 hatten sich die Beziehungen Kubas zu den Vereinigten Staaten rapid verschlechtert. Amerikanische Privatleute und Unternehmen auf Kuba wurden enteignet. Der amerikanische Auslandsgeheimdienst CIA unternahm seinerseits während des Kalten Krieges zahlreiche Versuche, das kommunistische Regime in Havanna zu stürzen und Revolutionsführer Fidel Castro zu ermorden. Zudem verhängte Washington 1961 ein umfassendes Wirtschaftsembargo gegen Havanna.

Auf der US-Staatenliste der Terrorunterstützer stehen nun noch der Iran, Syrien und der Sudan. Kuba war 1982 auf die Liste gesetzt worden, unter anderem weil es Mitgliedern der baskischen Untergrundorganisation ETA und der kolumbianischen Guerillagruppe FARC Unterschlupf gewährt hatte.