Die regierungstreuen Truppen seien auch in die Universität von Anbar eingedrungen, diese sei aber noch nicht erobert. Die regierungstreuen Truppen hatten am Dienstag einen Angriff auf den IS zur Rückeroberung der Provinzhauptstadt gestartet. An der Offensive waren tausende Kämpfer beteiligt. Der IS hatte Ramadi Mitte Mai nach dreitägigen Gefechten erobert. Taesch, Humeyra und die Universität liegen außerhalb einer Ringstraße, welche die Stadt umgibt.

Kampfkraft und Zustand der irakischen Streitkräfte waren zuletzt Gegenstand heftiger Diskussionen. US-Verteidigungsminister Ashton Carter hatte dem irakischen Militär mangelnden Kampfeswillen bescheinigt. In einer ersten Reaktion auf die Offensive zur Rückeroberung von Ramadi äußerte sich das weiße Haus zufrieden mit dem "klar erkennbaren Willen der irakischen Sicherheitskräfte zum Kampf", wie Sprecher Josh Earnest sagte.

US-Präsident Barack Obama betonte die Notwendigkeit einer stärkeren internationalen Zusammenarbeit im Kampf gegen die IS-Jihadisten. Bei einem Gespräch mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg betonte er dabei Kooperation mit der NATO, nannte aber auch ausdrücklich die Golfstaaten sowie die Afrikanische Union. Es komme darauf an, die Kräfte im Kampf gegen die IS-Extremisten richtig aufzustellen, sagte Obama. Er ging aber nicht auf immer lauter werdende Forderungen der Republikaner ein, wonach Washington rund 10.000 Soldaten zum Kampf gegen die IS-Jihadisten in den Irak schicken soll.

Deutschland und der Irak wollen jetzt per UNO-Resolution gegen die Zerstörung von Kulturgütern durch die Extremisten vorgehen. Am Donnerstag soll in der Vollversammlung der Vereinten Nationen eine Resolution verabschiedet werden, die "die barbarischen Akte der Zerstörung und Plünderung" des kulturellen Erbes eines Landes verurteilt. Ausdrücklich ist der Islamische Staat als Täter benannt. Weiter werden alle Staaten aufgefordert, gegen den Schmuggel von Kunst vorzugehen, um den IS-Extremisten eine Finanzierungsmöglichkeit zu nehmen. Eine Mehrheit gilt als sicher, auch, weil sich schon etwa 80 Staaten dem Entwurf angeschlossen haben.