"Das ist auch ein ganz großes Problem in Malta, weshalb dort auch eine ziemliche Fremdenfeindlichkeit herrscht", sagte er. "Ich denke, wenn man den Maltesern erklärt, dass die Flüchtlinge gerecht auf europäische Partnerländer verteilt werden, dass die dann auch der ganzen Sache wirklich ein bisschen aufgeschlossener entgegenschauen und sich auch noch mehr für eine entsprechende Rettung auf See einsetzen."

Nach den jüngsten Bootsunfällen mit Hunderten toten Flüchtlingen im Mittelmeer hat die aus Brandenburg kommende Initiative "Sea Watch" einen Fischkutter umgebaut und in Richtung Mittelmeer geschickt. "Wir haben die Hälfte des Weges geschafft", berichtete Höppner. Nach einem Zwischenstopp in Lissabon in dieser Woche soll die "Sea Watch" ab Mitte Juni im Mittelmeer kreuzen und Flüchtlingsschiffe in Not der Küstenwache melden.

"Im Wesentlichen sind quasi alle kleinen Flüchtlingsboote in Seenot", erläuterte Höppner. Die kleinen Schlauch- und Holzboote seien hoffnungslos überladen. "Die Leute haben kein Trinkwasser, sie haben keine Schwimmwesten, und allein schon diese Situation spricht für eine Notlage."

Eine Lösung des Flüchtlingsproblems kann nach Einschätzung Höppners nicht durch zivile Schiffe erbracht werden. "Wir sind der Meinung, dass es wirklich notwendig ist, dass von offizieller Seite - von der EU, von Deutschland, von anderen Ländern - entsprechende Hilfe gebracht wird." Schon beim Auslaufen des Kutters in Hamburg hatte Höppner sich für ein Hilfsprogramm für das gesamte Mittelmeer ausgesprochen.