Der 66-Jährige Kärntner ist seit 2009 Hoher Repräsentant für Bosnien-Herzegowina. Die Sudetendeutschen hatten seine Ehrung damit begründet, dass Inzko ein überragender Europäer sei, der aus eigenem Erleben und aus seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als Spitzendiplomat wisse, was völkerrechtswidrige Vertreibung sowie Unterdrückung von Volksgruppen bedeute.

In den Mittelpunkt seiner Dankesrede stellte Inzko laut einer Aussendung seine Bemühungen um Versöhnung und Rechtsstaatlichkeit in Bosnien und Herzegowina: "Was wir mittel- bis langfristig anstreben müssen, ist auch die von allen Seiten zu erfolgende Auseinandersetzung mit der jeweils eigenen Schuld. Mit dem Finger nur auf das Unrecht der anderen zu zeigen, wird weder nachhaltig zu Versöhnung führen, noch wird die Geschichte das eigene Unrecht einfach zum Verschwinden bringen."

Schließlich wies Inzko auf die großen Herausforderungen hin, mit denen die Bevölkerung von Bosnien und Herzegowina derzeit konfrontiert ist: "Die Menschen wissen, dass sie alle im selben Boot sitzen und mit denselben Problemen zu kämpfen haben. Es sind dies Arbeitslosigkeit, tägliche Korruption oder auch die herrschende Perspektivenlosigkeit für die nächste Generation." Dieses Resümee zog er unter Hinweis auf die noch immer vorhandene nationalistische Politik bzw. Rhetorik einiger Politiker. Inzko forderte für den europäischen Südosten schließlich auch mehr Aufmerksamkeit der Internationalen Gemeinschaft ein.