Im Schuldenstreit Griechenlands mit seinen Geldgebern wächst nach Einschätzung der EU-Kommission der Zeitdruck. EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre Moscovici sagte am Montag in Berlin, es gebe Fortschritte in den Gesprächen, aber das Tempo müsse erhöht werden. "Es ist möglich, eine Einigung zu erreichen. Aber noch sind wir nicht da."

Vor allem fehlten noch Verabredungen zur Reform des Arbeitsmarktes und des Pensionssystems. Griechenland ringt seit Monaten mit dem IWF und der Eurozone um die Reformauflagen für die Auszahlung weiterer Finanzhilfen, die eine Staatspleite abwenden soll.

Moscovici sagte, es werde Tag und Nacht verhandelt. Am 30. Juni laufe aber das jetzige Hilfsprogramm aus, vorher müsse das griechische Parlament noch einige Reformmaßnahmen umsetzen. Wann der griechischen Regierung das Geld ausgehen werde, könne und wolle er nicht sagen, die Liquiditätslage sei aber angespannt. Die EU-Kommission arbeite nur mit dem Szenario, Griechenland in der Eurozone zu halten, betonte der EU-Kommissar.