Die Anwälte wollten damit gegen Hunderte Festnahmen am vergangenen Freitag protestieren, wie die Tageszeitung "Hürriyet" berichtete. Polizisten hätten die Juristen mit Schlagstöcken aus dem Gerichtsgebäude gedrängt.

Am vergangenen Freitag war es bei den 1.-Mai-Demonstrationen in der Türkei zu schweren Zusammenstößen gekommen. Nach neuesten Angaben der Polizei wurden 408 Menschen festgenommen. Davon seien 173 wieder auf freiem Fuß. Gegen zehn Demonstranten sei Haftbefehl erlassen worden. Sicherheitskräfte hätten unter anderem Masken und Molotov-Cocktails beschlagnahmt.

Im April war ein neues Gesetzespaket in Kraft getreten, das unter anderem das Demonstrationsrecht verschärft. Seitdem kann Vermummung bei Kundgebungen mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden. Wer Molotow-Cocktails, Steinschleudern oder Feuerwerkskörper bei sich hat, muss mit bis zu vier Jahren Haft rechnen.