Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis ist in einem Restaurant im Athener Szene-Viertel Exarchia angegriffen worden. Seine Frau Danae habe sich schützend vor ihren Mann gestellt und so die Attacke einer Anarchisten-Gruppe abgewehrt, teilte das Finanzministerium am Mittwoch mit.

Demnach warfen die maskierten Angreifer mit Gegenständen nach Varoufakis und dessen Frau, trafen die beiden aber nicht. Weiter hieß es, dies sei offensichtlich auch nicht das Ziel des Angriffs gewesen. Vielmehr hätten die Maskierten das Paar aus Exarchia vertreiben wollen.

Mit Worten Lage entschärft

Der 53-jährige Varoufakis konnte demnach durch ein Gespräch mit den Angreifern vor dem Restaurant die Lage entschärfen und beruhigen. Nach dem Vorfall fuhren der Minister und seine Frau auf dem Motorrad nach Hause.

Varoufakis verhandelt seit Wochen mit den internationalen Geldgebern Griechenlands, steht bei den EU-Kollegen aber in der Kritik. Am Montag bildete Regierungschef Alexis Tsipras sein Verhandlungsteam um. Offiziell untersteht es weiter Varoufakis, "Koordinator" ist aber Vizeaußenminister Euklides Tsakalotos.

Das Szene-Viertel Exarchia ist häufig Schauplatz von Protesten linksgerichteter Demonstranten. Der stets betont lässig auftretende Minister hat in Griechenland wegen seines Widerstands gegen eine harte Sparpolitik viele Anhänger gewonnen. Allerdings steht er wegen seines luxuriösen Lebensstils auch in der Kritik.

Unterdessen hat Varoufakis Berichte über seine Entmachtung zurückgewiesen. "Ich gebe den Ton an. Ich bin weiterhin für die Verhandlungen mit der Eurogruppe verantwortlich", sagte er "Zeit Online".

Geldgeber beraten ab Donnerstag

Im Ringen um ein Reformpaket Griechenlands beraten die Experten der Geldgeber ab Donnerstag wieder in Brüssel.