Überdies seien Soldaten am Grenzübergang stationiert gewesen. Dadurch sei der Eindruck entstanden, dass die kleine Gruppe russischer Staatsbürger als "Gefahr" wahrgenommen werde, hieß es. Moskau verlangte eine Erklärung von der Regierung in Warschau. Die polnische Ministerpräsidentin Ewa Kopacz hatte die Tour als eine "einzige Provokation" bezeichnet.

Polen wie auch Deutschland hatten den "Nachtwölfen" zuvor mit einem Einreiseverbot gedroht. Auch aus tschechischen Regierungskreisen kamen Signale, dass Tschechien die geplante Durchfahrt des russischen Motorradklubs nicht erlauben oder zumindest stark erschweren will. Die Rocker waren dennoch am Wochenende zu einer "Siegestour" in Richtung Berlin aufgebrochen. Damit wollen sie zum 70. Jahrestag des Triumphs über Hitler-Deutschland an die Erfolge der Roten Armee erinnern. Die "Nachtwölfe" gelten als Sympathisanten der prorussischen Separatisten in der Ostukraine. Die Beziehungen zwischen der EU und Russland sind wegen der Ukraine-Krise stark beeinträchtigt.

Laut dem polnischen Radiosender RMF FM hatten die ersten drei russischen Biker die polnische Grenze bei Terespol bereits am Sonntag überquert. Alle drei besaßen Schengen-Visa. Österreich setzt keine Schritte gegen die Einreise der "Nachtwölfe". Der Klub plant auf dem Weg nach Berlin auch einen Aufenthalt in Wien vom 2. bis 3. Mai.