Die Opferzahl werde vermutlich steigen, da es dutzende Verletzte gebe, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Zudem setzte das Militär am Sonntag den Angaben zufolge seine Luftangriffe auf die ebenfalls in der Provinz Idlib gelegene Stadt Jisr al-Shughur fort, die am Samstag von Islamisten um die Al-Nusra-Front erobert worden war. Nach Angaben der Beobachtungsstelle wurden dort bereits am Samstag bei Luftangriffen mindestens 27 Menschen getötet, darunter mindestens zwei Zivilisten.

Am Sonntag dauerten nach Angaben der Beobachtungsstelle auch die Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen nahe Jisr al-Shughur an. Den syrischen Staatsmedien zufolge töteten die Extremisten in Jisr al-Shughur 30 Zivilisten, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Demnach verübten die Rebellen ein "Massaker" an Zivilisten. Die Beobachtungsstelle teilte mit, ihr lägen keine Berichte über ein Massaker vor. Am Samstag hatte die Organisation mitgeteilt, ihre Informanten hätten in der Stadt die Leichen von mindestens 60 regierungstreuen Kämpfern gesehen.

Die Eroberung von Jisr al-Shughur ist ein weiterer militärischer Erfolg für die gegen Syriens Präsidenten Bashar al-Assad kämpfenden Islamisten. Die Allianz rund um die Al-Nusra-Front hatte Ende März die Provinzhauptstadt Idlib erobert.