In Athen verdichten sich nach Informationen der heimischen Presse die Gerüchte, dass der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis bald ersetzt werden könnte. Varoufakis habe "jede Glaubwürdigkeit verloren", berichtete am Sonntag die Athener Wochenzeitung "To Vima". Während der Tagung der Eurogruppe am Freitag in Riga sei festgestellt worden, dass Varoufakis einmal mehr "unvorbereitet" vor seinen Kollegen erschienen und völlig isoliert sei. "Wir wissen nicht, ob der Ministerpräsident (Alexis Tsipras) ihn "opfern" wird", in der Hoffung das Land zu retten, hieß es in einem Kommentar der "To Vima". Die Frage laute eigentlich, ob Tsipras selbst begreife, wie ernst die Situation im Land ist.

Griechen wollen in Eurozone bleiben

Indes wollen laut einer Umfrage drei Viertel der Griechen in der Eurozone bleiben. Aus diesem Grund wünschen sich 71,9 Prozent eine Einigung der Regierung in Athen unter Premier Alexis Tsipras mit den Geldgebern. Die Regierungspartei Syriza würde die Wahlen - sollten sie jetzt stattfinden - klar mit 36,9 Prozent gewinnen.

Die oppositionelle Nea Dimokratia (ND) kommt auf nur 21,7 Prozent. Das sind die wichtigsten Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die in der griechischen Traditionszeitung der politischen Mitte, "To Vima", am Sonntag veröffentlicht wurde. Die repräsentative Umfrage führte das Meinungsforschungsinstitut Kapa Research am 21. und 22. April.