Seit Beginn der fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Südafrika vor rund drei Wochen sind mindestens sieben Menschen getötet worden. Am Montag wurde in Alexandra, einem Viertel im Norden von Johannesburg, ein Paar aus Simbabwe angeschossen.

Erst am Wochenende war dort ein Mosambikaner auf offener Straße erstochen worden. Dutzende von Afrikanern anderer Nationalität geführte Geschäfte wurden geplündert. Hunderte Menschen aus Simbabwe, Malawi und anderen Staaten haben seither in improvisierten Flüchtlingslagern Zuflucht gesucht.

2008 kamen bei fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Südafrika mehr als 60 Menschen ums Leben. Experten zufolge ist die anhaltende Armut und die hohe Arbeitslosigkeit der Funke, an dem sich immer wieder fremdenfeindliche Ausschreitungen entzünden.

Die Polizei sei angesichts der anhaltenden Unruhen in mehreren Orten an ihre Grenze gelangt, sagte Mapisa-Nqakula der örtlichen Nachrichtenagentur News24 zufolge. "Wir kommen, weil sie unsere Unterstützung brauchen", sagte die Ministerin. "Das Militär wird nicht die Führung übernehmen, die Polizei wird führen."

Die Entscheidung, das Militär einzusetzen sei nicht leichtfertig gefallen, sagte die Ministerin. Sollte es auch an anderen Orten wie in der Hafenstadt Durban weitere gewaltsame Ausschreitungen geben, könnte das Militär auch dort eingesetzt werden.

Die jüngsten Unruhen begannen vor rund drei Wochen nach einer Rede des Königs des größten südafrikanischen Volksstamms, in der er Ausländer zum Verlassen des Landes aufgefordert hatte. Zulu-König Goodwill Zwelithini sagte später jedoch, er sei missverstanden worden.