Schützen aus Nordtirol, Südtirol und dem Trentino haben am Samstag bei einem Festakt in Bozen des Ersten Weltkriegs gedacht. Nach Angaben des Südtiroler Schützenbundes nahmen etwa 2.000 Marketenderinnen und Schützen der verschiedenen Schützenkompanien nördlich und südlich des Brenners an der Veranstaltung teil. Standschützen aus der früheren "Gefürsteten Grafschaft Tirol" waren im Ersten Weltkrieg nicht nur an der "Südfront", sondern auch in Galizien, im heutigen Polen und der Ukraine, und in Serbien im Einsatz. Die Kreuze werden am 8. August in einer landesweiten Aktion entlang der ehemaligen Frontlinie vom Stilfser Joch bis zum Hochspitz in den Karnischen Alpen aufgestellt. Geländepunkte sollen die vordersten Linien, Erstbegräbnisstätten, Hilfsplätze, Verkehrsknotenpunkte, Warenlager und Sammelplätze repräsentieren, wichtige Örtlichkeiten, an denen die Standschützen im Einsatz waren.

Bei der Feier am Waltherplatz erinnerte der Landeskommandant der Südtiroler Schützen, Elmar Thaler, daran, dass vor fast 100 Jahren von dort die Standschützen zur Verteidigung ausgezogen seien. Während man vor 100 Jahren mit Kanonen ausgezogen sei, nehme man heute 70 Kreuze mit, "das Ergebnis von Krieg und Ungerechtigkeit", betonte Thaler. Sie sollten "Freund und Feind" daran erinnern, "wozu Habgier und Nationalismus führen können", sagte Thaler.

Die Schützen berufen sich in ihrer Tradition unter anderem auf Andreas Hofer, der 1809 den Aufstand gegen Bayern und Franzosen organisierte. Hofer wurde schließlich verraten und von Franzosen 1810 in Mantua erschossen. Seine Überreste sind in der Innsbrucker Hofkirche beigesetzt.