Sollte es den Euro-Ländern nicht gelingen, sich mit Athen zu einigen, "würde dies sofortige Not für Griechenland und Unsicherheiten für Europa und allgemein für die globale Wirtschaft schaffen", sagte Lew nach einem Treffen mit Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem am Freitag in Washington.

Die beiden Politiker berieten am Rande des Frühjahrstreffens des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank über die Griechenland-Krise. Kurz zuvor hatte US-Präsident Barack Obama Athen zu einer Fortsetzung der Reformpolitik ermahnt. "Griechenland muss Reformen anstoßen", sagte Obama er bei einer Pressekonferenz mit dem italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi in Washington. "Sie müssen Steuern einziehen. Sie müssen ihre Bürokratie abbauen." Außerdem müsse der griechische Arbeitsmarkt flexibler werden.

Am Wochenende beraten Experten

Die griechische Regierung verhandelt seit Februar mit den Euro-Ländern und dem IWF über weiteren Finanzbeistand. Zwar wurde das auslaufende Rettungsprogramm verlängert. Die Geldgeber halten aber die Auszahlung von bis zu 7,2 Milliarden Euro weiterer Notkredite zurück, weil Athen ihre Bedingungen noch nicht erfüllt hat. Am Wochenende beraten Experten der Gläubiger-Institutionen und aus Athen in Paris weiter über den Streit, am Freitag kommen die Euro-Finanzminister in Riga zusammen. Dass es dann zu einem Durchbruch kommt, ist derzeit nicht abzusehen.