Teheran hatte sich am 2. April mit den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland auf ein Rahmenabkommen geeinigt, das dem Land die friedliche Nutzung der Atomenergie ohne die Möglichkeit zur Herstellung von Atomwaffen erlauben soll. Bis Ende Juni soll ein endgültiges Abkommen stehen. Bis dahin müssen noch schwierige Fragen geklärt werden, etwa wann die Sanktionen gegen Teheran aufgehoben werden. Außerdem muss ein Mechanismus vereinbart werden, der die Strafmaßnahmen bei einem Verstoß des Iran gegen das Abkommen wieder in Kraft treten lässt.

US-Außenminister John Kerry stellte sich am Montagabend den Fragen des Repräsentantenhauses. Die Befragung zu dem Atomdeal fand hinter verschlossenen Türen statt. Kerry sagte vorab, die Vereinbarung sei vielfach falsch dargestellt worden. Er hoffe, "dass der Kongress aufmerksam zuhört und die Fragen stellt, die er stellen will, aber uns auch Raum und Zeit gibt, damit wir eine sehr schwierige Aufgabe erfüllen, bei der für unser Land viel auf dem Spiel steht". Am Dienstag wollte Kerry sich den Fragen des Senats stellen.

Der republikanische Senator Bob Corker arbeitete weiter an einem Gesetz, das den Kongress ermächtigt, eine abschließenden Vereinbarung mit dem Iran zu prüfen. Er könne sich vorstellen, dass er genug Unterstützung bekomme, um jedes Veto von US-Präsident Barack Obama auszuhebeln, sagte Corker dem Sender CNN. "Ich denke, die Dinge laufen in unserem Sinne."

Derweil reiste Kerrys Staatssekretärin Wendy Sherman nach Deutschland, um dort mit den politischen Direktoren der beteiligten europäischen Länder über die nächsten Schritte bei den Verhandlungen mit dem Iran zu beraten. Die Gespräche sollten am Rande des Treffens der G-7-Außenminister am Dienstagabend in Lübeck stattfinden, bei denen der Iran ebenfalls auf der Tagesordnung stand.