Der Wahlkampfauftakt der früheren US-Außenministerin Hillary Clinton hat im Internet für viel Lob, aber auch Spott gesorgt. Allein die Ankündigung auf Twitter, sich um das Präsidentenamt zu bewerben, bekam innerhalb weniger Stunden 90.000 Retweets. Clintons Werbevideo auf YouTube wurde mehr als eine Million Mal angesehen, auf Facebook gab es für ihre Nachricht fast 500.000 Mal ein "Gefällt mir".

An der Strategie Clintons gibt es auch Kritik. So wurden auf Twitter umgehend viele Botschaften unter dem Stichwort #whyimnotvotingforHillary (Warum ich nicht für Hillary stimme) veröffentlicht. Clintons Helfer hätten zu wenig getan, um darauf zu reagieren, sagt die Social-Media-Expertin Gretchen Fox. Für Jared Levy, Gründer der Marketing-Agentur Guru Media, war der gesamte Auftakt in Medien wie Twitter, Facebook oder YouTube eher farblos. Die Demokratin hätte nach seiner Ansicht auf bekannte Unterstützer setzen sollen.

Der Weg zum Krankenhaus

Für Heiterkeit und gar Häme sorgte indes das Wahlkampflogo. Es sehe aus wie ein Straßenschild, das den Weg zum nächsten Krankenhaus zeige, ätzten viele Kommentatoren im Netz. Andere sehen Ähnlichkeiten zum Signet des US-Paketdienstes FedEx. Auch bei ihm kommt eine Wortmarke mit einem Pfeil zum Einsatz. Für noch mehr Verwirrung sorgt aber die Tatsache, dass der Pfeil des Clinton-Logos ausgerechnet nach rechts zeigt.

Wer das Zeichen entwarf und wie viel das Clinton-Team dafür bezahlte, ist noch unklar. Die ersten Reaktionen im Netz haben ihren Helfern aber gezeigt, dass sich selbst kleinste Details und Fehler rasend schnell verbreiten. Linda Fowler von der Dartmouth-Universität kann der Debatte aber etwas Positives abgewinnen. "Vielleicht funktioniert es doch", sagt die Politikwissenschaftlerin. Denn Journalisten schrieben nun über Clintons Wahlkampf-Logo statt über die Hosenanzüge oder die Frisur der früheren First Lady.