Im Zentrum von Jemens Hauptstadt Sanaa hat es während des Freitags-Gebetes Selbstmord-Attacken auf drei Moscheen gegeben. Dabei gab es nach Angaben von Rettungskräften 140 Tote und viele Verletzte. Die Moscheen im Zentrum von Sanaa werden vor allem von Anhängern der schiitischen Houthi-Miliz frequentiert. Zu den Anschlägen bekannte sich die IS-Terrormiliz.

Das Land wird vom Machtkampf zwischen der schiitischen Houthi-Miliz und Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi erschüttert. Bei Kämpfen zwischen Anhängern und Gegnern des Präsidenten um die Kontrolle des Flughafens wurden am Donnerstag mindestens elf Menschen getötet und über 50 weitere verletzt.

Ein Kampfflugzeug griff auch Hadis Palast an, wo er seit seiner Flucht aus Sanaa lebte. Die Gefechte am Flughafen begannen nach Angaben von Sicherheitskräften im Morgengrauen, der Flugverkehr musste eingestellt werden. Bei den stundenlangen Kämpfen wurden sieben Mitglieder einer Einheit der Spezialkräfte unter Rebellengeneral Abdel Hafedh al-Sakkaf sowie vier Mitglieder der Volkskomitees getötet, einer paramilitärischen Gruppe, die dem Präsidenten treu ist. Die Volkskomitees erhielten dabei Unterstützung durch hunderte Armeesoldaten mit Panzern. Nach Angaben des Militärs konnten die Hadi-treuen Truppen den Flughafen zurückerobern.

Im Jemen herrschen seit Jahren politisches Chaos und Gewalt. Dies wurde von der schiitischen Houthi-Miliz ausgenutzt, die seit Sommer vergangenen Jahres auf die Hauptstadt Sanaa vorrückte und diese im September erreichte. Im Jänner übernahm die Miliz mit der Einnahme des Präsidentenpalastes die Kontrolle über die Hauptstadt, zwang Präsident Hadi zum Rücktritt und setzte ihn unter Hausarrest. Auch das Parlament wurde für aufgelöst erklärt.