Eine Tibeterin hat sich laut Berichten aus Protest gegen Pekings Politik in Tibet selbst in Brand gesteckt. Die etwa 40 Jahre alt Frau habe sich am Freitag nahe der Ortschaft Trotsuk in der südwestlichen Provinz Sichuan angezündet, berichteten die Menschenrechtsgruppe Free Tibet und der US-Auslandssender Radio Free Asia.

Die Selbstverbrennung, die wenige Tage vor dem Jahrestag des gescheiterten Volksaufstands in Tibet 1959 erfolgte, war der erste derartige Vorfall in diesem Jahr. Seit Jahren stecken sich in China immer wieder Menschen aus Protest in Brand.

Die Mutter eines Sohnes und zweier Töchter war den Berichten zufolge mit einem örtlichen Kloster verbunden. Ein Funktionär der Kommunistischen Partei in der Region bestritt die Berichte. Es habe keine Selbstverbrennung dort in den vergangenen Tagen gegeben.

Laut RFA zündeten sich seit 2008 insgesamt 137 Tibeter an. Die Tibeter klagen seit langem über kulturelle und religiöse Diskriminierung. Zudem fühlten sie sich durch den systematischen Zuzug von ethnischen Han-Chinesen in ihren angestammten Siedlungsgebieten dort sozial und wirtschaftlich an den Rand gedrängt.