Die Sudetendeutsche Landsmannschaft fordert nicht länger die Rückgabe der früheren Heimat. Das hat die Bundesversammlung des Vertriebenenverbandes einer Mitteilung vom Sonntag zufolge beschlossen. Der Anspruch auf Rückgabe des nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmten Eigentums gehört demnach nicht länger zu den Verbandszwecken.

Aus der Satzung entfallen sei auch, den "Rechtsanspruch auf die Heimat, deren Wiedergewinnung und das damit verbundene Selbstbestimmungsrecht der Volksgruppe durchzusetzen".

Entscheidung begrüßt

Der tschechische Außenminister Lubomir Zaoralek begrüßte die Entscheidung. "Das ist keine Überraschung - es ist eine der Voraussetzungen für eine Verbesserung der Beziehungen", sagte er im Sender CT.

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren rund drei Millionen Deutsche als Vergeltung für die Zerschlagung der Tschechoslowakei durch Hitler-Deutschland enteignet und aus der Tschechoslowakei vertrieben worden. Dies geschah auf Basis der sogenannten Benes-Dekrete, die auch Zankapfel im österreichisch-tschechischen Verhältnis waren.

Als neues Ziel der Landsmannschaft wurde festgelegt, "Vertreibungen, ethnische Säuberungen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, menschen- und völkerrechtswidrige Enteignungen (...) weltweit zu ächten". Geschehenes Unrecht sei "auf der Grundlage eines gerechten Ausgleichs zu heilen". Die EU-Grundrechtecharta müsse für alle Mitgliedsstaaten uneingeschränkt gelten.