Nach Auszählung aller Wahlkreise landete die Reformpartei mit 27,7 Prozent vor ihrer Rivalin, der oppositionellen Zentrumspartei (24,8 Prozent). Damit kann Roivas mit dem Auftrag zur Regierungsbildung rechnen.

Auf Platz drei landeten laut dem vorläufigen Endergebnis die bisherigen Koalitionspartner der estnischen Reformpartei, die Sozialdemokraten. Diese erreichten 15,2 Prozent der Stimmen. Starke Stimmenverluste erlitt das Nationalistenbündnis IRL, das mit 13,7 Prozent auf Platz vier kam.

Zwei neue Parteien schafften Einzug

Mit der gegen Korruption und für eine transparentere Parteienfinanzierung auftretenden "Freien Partei" (8,7 Prozent) und der rechtsnationalen "Konservativen Volkspartei" (8,1 Prozent) schafften zwei neue Parteien den Einzug in das Parlament in Tallinn (Riigikogu). Mit Ausnahme der vom Großteil der russischsprechenden Esten unterstützten Zentrumspartei verloren alle bisherigen Parlamentsparteien Stimmenanteile an die beiden neuen Parteien.

Die voraussichtliche Mandatsverteilung im Riigikogu mit seinen 101 Sitzen lautet wie folgt: Reformpartei: 30 (-3), Zentrumspartei 27 (+1), Sozialdemokraten: 15 (-4), IRL: 14 (-9), "Freie Partei": 8 (-), Konservative Volkspartei: 7 (-). Das bedeutet, dass die Reformpartei mindestens zwei Partner für eine absolute Regierungsmehrheit benötigt.