Im Kampf gegen die radikal-islamische IS-Miliz in Syrien haben kurdische Kämpfer nach eigenen Angaben die strategisch wichtige Stadt Tal Hamis im Nordosten eingenommen. Die Extremisten seien aus Teilen der Region vertrieben worden,teilte die kurdische Miliz YPG am Freitag mit.

"Unsere Fahne weht über Tal Hamis", sagte YPG-Sprecher Redur Xelil. "Wir durchkämmen die Stadt nun auf der Suche nach Terroristen und Minen." Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die der Opposition nahesteht, bestätigte die Einnahme von Tal Hamis durch die Kurden-Miliz. Die Region an der Grenze zwischen Syrien und dem Irak bildet eine Landbrücke zwischen den vom Islamischen Staat kontrollierten Gebieten in beiden Ländern.

Xelil sagte, mit Hilfe von Angriffen der US-Luftwaffe auf IS-Stellungen habe die Kurden-Miliz inzwischen mehr als hundert Orte eingenommen. Sie stehe nun in dem Dorf Suleima an der Grenze zum Irak. Der Beobachtungsstelle zufolge wurden mindestens 175 Kämpfer und Kommandeure der IS-Miliz getötet, seit die kurdischen Rebellen vergangenes Wochenende ihre Offensive gegen die Extremisten begonnen hatten.

Unterdessen laufen nach der Entführung von mindestens 220 Christen im Nordosten Syriens durch den IS Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln. Die Gespräche mit den Extremisten würden von Vertretern der assyrischen Christen sowie sunnitischen Stammesführern geführt, sagte Osama Edward, Leiter des Assyrischen Netzwerks für Menschenrechte, am Freitag.

"Wir sind hinsichtlich der laufenden Verhandlungen hoffnungsvoll", so Edward. Die sunnitischen Extremisten hatten Anfang der Woche nordwestlich der Stadt Al-Hassaka mehrere von assyrischen Christen bewohnte Dörfer unter Kontrolle gebracht. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte brachten sie 220 Menschen in ihre Gewalt. Assyrische Aktivisten sprachen von fast 270 Geiseln. Laut Edward flohen rund 6.000 Menschen vor der IS-Terrormiliz in umliegende Städte.