Vor Gasverhandlungen in Brüssel hat Russland der Ukraine im Streit um ungezahlte Rechnungen ein Ultimatum bis Montag gestellt. Sollte Kiew bis dahin keine Vorauszahlung für März leisten, werde am Dienstag der Gashahn zugedreht, warnte Energieminister Alexander Nowak am Freitag.

Nach der russischen Kritik an ausbleibenden Vorauszahlungen für Erdgaslieferungen an die Ukraine hat die Regierung in Kiew 15 Millionen Dollar (13,25 Mio. Euro) überwiesen. Das Geld decke die Lieferkosten aber nur für einen Tag ab, teilte das staatlich kontrollierte Unternehmen Gazprom am Freitag mit.

Wladimir Putin
Wladimir Putin © AP

Das heißt, dass am Sonntag die Lage auch für die EU-Länder ungewiss ist, die ihr Russengas über die Ukraine beziehen.Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch mit einem Stopp der Lieferungen gedroht, falls die vereinbarten Vorauszahlungen nicht einträfen. "Das könnte natürlich auch den Transit nach Europa, zu unseren europäischen Partnern gefährden", warnt er. Die Europäische Union erhält rund ein Drittel ihres Gasbedarfs aus Russland. Etwa 40 Prozent davon wird durch die Ukraine geleitet.

Auslöser der Kontroverse war ein Streit, wer für die Gaslieferungen an die prorussischen Rebellen im Osten der Ukraine zahlen solle. Die ukrainische Regierung hatte die Lieferungen dorthin gestoppt, inzwischen aber wieder aufgenommen. Gazprom erklärte später, es werde im Auftrag  Moskaus die Rebellengebiete beliefern, die Menge aber vom ukrainischen Kontingent abziehen.

EU-Energiekommissar Maros Sefcovic hat zur Beilegung des Streits die Energieminister beider Staaten für Montag zu einem Dreiertreffen nach Brüssel eingeladen. Russlands Minister Alexander Nowak erklärte, er werde an dem Gespräch teilnehmen.