Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat im Westen des Iraks 150 Gefangene getötet. Bei den Opfern handle es sich vor allem um Angehörige eines Stammes, der an der Seite der Armee gegen die sunnitischen Extremisten kämpfe, sagte der Vorsitzende des Ortsrates der Stadt Al-Bagdadi, Mallallah al-Obeidi, am Freitag. Unter den Toten seien auch Kinder.

Die IS-Extremisten leisten sich in der Gegend seit längerem heftige Gefechte mit Truppen der Regierung und belagern die Stadt. Al-Bagdadi rund 120 Kilometer westlich von Bagdad liegt in der Nähe des Militärflugplatzes Ain al-Assad, wo US-Ausbilder irakische Soldaten trainieren. Die Jihadisten hatten den Stützpunkt in der vergangenen Woche mit Artillerie und Raketen beschossen.

Großoffensive

Mit einer Großoffensive in diesem Frühjahr wollen irakische und kurdische Kräfte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus der nordirakischen Millionenstadt Mossul vertreiben. Die Angriffe sollten im März oder April beginnen, sagte ein Sprecher des US-Zentralkommandos CENTCOM am Donnerstag (Ortszeit). An der Offensive sollten bis zu 25.000 Soldaten teilnehmen.

Der IS hatte Mossul - rund 400 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad - im vergangenen Juni überrannt. Die irakischen Soldaten flüchteten damals vor den Extremisten und ließen einen Großteil ihrer Ausrüstung einfach zurück. Mittlerweile ist die Stadt neben dem syrischen Ort Al-Rakka die wichtigste Hochburg der Dschihadisten, die in den beiden benachbarten Ländern riesige Gebiete kontrollieren. Wegen seiner Ölraffinerien ist Mossul auch von strategischer Bedeutung.