Andere Nachrichtenagenturen berichteten ebenfalls unter Berufung auf Polizeiangaben von mindestens 19 Toten. Mehr als 60 Menschen wurden demnach verletzt.

Die Besucher des schiitischen Gotteshauses hatten einem Augenzeugen zufolge gerade das Freitagsgebet beendet, als fünf oder sechs bewaffnete Männer in Militäruniformen das Gebäude stürmten und das Feuer eröffneten. Die Angreifer waren laut Polizei mit Sprengstoffwesten und Kalaschnikow-Maschinengewehren ausgerüstet. Die Imamia-Moschee in Peshawar liegt in unmittelbarer Nähe zu mehreren Regierungsgebäuden, darunter dem Sitz des Geheimdienstes.

Zu der Tat bekannte sich die pakistanische Taliban-Gruppe Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP). Die radikalislamische Gruppe kämpft für einen sunnitischen Gottesstaat in Pakistan. Schiiten sind für sie Ungläubige. Auf Moscheen werden in Pakistan häufig Anschläge verübt.

Erst vor zwei Wochen waren bei einem Bombenanschlag auf eine schiitische Moschee im Süden Pakistans 61 Menschen getötet worden. Ein Sprecher der militanten Jundullah-Gruppe - einer Abspaltung der pakistanischen Taliban - übernahm die Verantwortung für den Anschlag in der Stadt Shikarpur. In den vergangenen zwei Jahren wurden etwa tausend Schiiten in Pakistan getötet. Für viele Anschläge ist die Untergrundgruppe Lashkar-e-Jhangvi verantwortlich.

Das Informationsministerium der Provinz Khyber Pakhtunkhwa, deren Hauptstadt Peshawar ist, stufte den neuerlichen Anschlag vom Freitag als Vergeltung für die laufende Militäroffensive gegen Taliban-Kämpfer und andere Aufständische in den Stammesgebieten im Nordwesen des Landes ein. Nach offiziellen Angaben wurden dabei bereits mehr als 2.000 Aufständische getötet.