IS-Kämpfer hatten es erst am Vorabend eingenommen, nachdem sie zuvor mit einem Überraschungsangriff auf Kirkuk selbst gescheitert waren. In die Kämpfe griffen nach diesen Angaben auch Kampfjets der von den USA geführten Anti-IS-Koalition ein.

Bei der Rückeroberung wurden nach Angaben der irakischen Armee 40 IS-Kämpfer getötet. Über Opfer aufseiten der Peshmerga wurde nichts bekannt. Ein Mitarbeiter der lokalen Ölfirma sagte der Deutschen Presse-Agentur, bei dem Angriff des IS seien 24 Ölarbeiter von den Jihadisten gefangen genommen worden. Laut Armee sollen sie aber wohlauf sein. Ein Verschlag, in den sie von den IS-Kämpfern eingesperrt wurden, werde aber noch auf Sprengfallen überprüft.

Bei dem IS-Angriff auf Kirkuk waren am Freitag ein Brigadegeneral der Peshmerga sowie fünf weitere Soldaten getötet worden. Mindestens 40 kurdische Kämpfer wurden laut Peshmerga verletzt. Auch mindestens drei IS-Kämpfer sollen getötet worden sein.

Kirkuk mit etwa einer Million überwiegend kurdischen Einwohnern ist ein Zentrum der irakischen Erdölindustrie. Seit sich die irakische Armee vergangenes Jahr unter dem Eindruck der Angriffe des IS weitgehend zurückgezogen hat, verteidigen die Peshmerga die Stadt. Sie werden von irakischen Polizei- und Militäreinheiten unterstützt. Das vom IS kurzfristig besetzte Feld wird seit Mitte Juni vergangenen Jahres von den Peshmerga gehalten. Mit einem täglichen Ausstoß von 25.000 Barrel Öl gehört es zu den größten Feldern des Landes.

Die im syrischen Bürgerkrieg erstarkten IS-Extremisten haben im Irak und in Syrien weite Landstriche unter ihrer Kontrolle. Kurden und Iraker werden in ihrem Kampf gegen die Jihadisten von einer internationalen Koalition mit Luftschlägen unterstützt. Bei einem der jüngsten Angriffe sei es gelungen, am 24. Jänner einen IS-Chemiewaffenexperten zu töten, teilte das US-Kommando am Freitag in Tampa (Florida) mit. Es handle sich um Abu Malik, ein Giftgasexperte von Ex-Diktator Saddam Hussein. Sein Tod sei ein Schlag gegen die Produktion und den möglichen Einsatz von Chemiewaffen durch den IS.