Heftige Kämpfe zwischen der Armee und prorussischen Separatisten in der Ostukraine haben auch am Freitag mehrere Todesopfer gefordert. Neue Gespräche über eine Waffenruhe scheiterten indes nach Angaben der Separatisten.

In Donezk seien am Freitag mindestens zwölf Menschen getötet worden, teilten die Aufständischen der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Freitag mit. Fünf Menschen seien zudem beim Beschuss eines O-Busses in der Rebellenhochburg getötet worden.

Die Gesamtzahl der Opfer bei diesen schwersten Gefechten seit Tagen war unklar. Der Sprecher des ukrainischen Generalstabes, Wladislaw Selesnjow, sagte in Kiew, dass innerhalb von 24 Stunden fünf Soldaten getötet mehr als 20 weitere verletzt worden seien. Insgesamt werden demnach rund 400 verletzte Soldaten in Spitälern behandelt. Über Opfer aufseiten der Separatisten gab es zunächst keine Angaben.

Die prorussischen Separatisten hätten Stellungen nahe der strategisch wichtigen Städte Debalzewe und Mariupol mit Mörsergranaten, Grad-Raketen und Artillerie angegriffen, erklärte die Armee am Freitag. Die ukrainischen Truppen hielten ihre Stellungen und erwiderten das Artillerie- und Mörserfeuer.

Ein Anführer der prorussischen Separatisten, Andrej Purgin, sagte Interfax, die ukrainischen Soldaten seien "eingekesselt" und von Nachschub abgeschnitten. Er bot die Einrichtung eines "humanitären Korridors" für Soldaten an, die ihre Waffen niederlegten.

Das in der weißrussischen Hauptstadt Minsk geplant Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe findet nach jüngsten Angaben der Separatisten der nicht anerkannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk (Lugansk) am Freitag nicht statt. Die Vertreter aus Kiew hätten eine Teilnahme an den Verhandlungen in Minsk abgesagt, teilte der Separatistenanführer Denis Puschilin Interfax am Freitag mit.