Russland will seine Truppen als Reaktion auf die geänderte Sicherheitslage in strategisch wichtigen Regionen des Landes verstärken. Auslöser für diese Pläne sei die militärische und politische Situation rund um Russland, zitierte die Nachrichtenagentur Tass am Freitag Aussagen des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu bei einer Tagung in seinem Ministerium.

Er werde nicht zulassen, dass irgendjemand militärisch die Oberhand über sein Land gewinne. Daher werde er die russischen Streitkräfte trotz der aktuellen wirtschaftlichen Probleme wie geplant aufrüsten und dafür sorgen, dass sie bis 2020 über die beabsichtigte Zahl moderner Waffensysteme verfügten.

Neue Arten der Agression

Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow warf dem Westen unterdessen vor, neue Arten der Aggression gegen sein Land anzuwenden. Die westlichen Staaten kombinierten militärische und zivile Mittel und nutzten auch politische, wirtschaftliche und informationelle Methoden, zitierte ihn die Nachrichtenagentur Interfax.

Die Ukraine und der Westen werfen Russland vor, die Separatisten im Osten des Landes militärisch zu unterstützen. Die EU hatte in der Ukraine-Krise am Donnerstag eine Verlängerung und Ausweitung ihrer Sanktionen gegen Russland angekündigt.

Die Gefechte im Osten der Ukraine sind inzwischen so heftig wie seit der Vereinbarung des Waffenstillstandsabkommens von Minsk im September nicht mehr. An diesem Freitag sollen Vertreter Russlands und der Ukraine unter Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) in der weißrussischen Hauptstadt zu neuen Verhandlungen zusammenkommen.