"Die Handels- und Finanzblockade verursacht enorme wirtschaftliche Schäden und verstößt gegen internationales Recht", erklärte Castro weiter. Der Karibikstaat und die Vereinigten Staaten hatten Mitte Dezember überraschend die Normalisierung ihre Beziehungen nach mehr als 50 Jahren diplomatischer Eiszeit angekündigt. Die Verhandlungen dazu wurden in der vergangenen Woche in Havanna aufgenommen. Sie sollen bald in Washington fortgesetzt werden.

Ein genauer Termin für die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen sowie die Eröffnung regulärer Botschaften in Washington und Havanna steht noch nicht fest. Vor allem die Frage der Menschenrechte erschwert die Verhandlungen. Castro verbat sich eine Einmischung der USA in die inneren Angelegenheiten Kubas.

Kuba fordert von den USA auch die Rückgabe des Stützpunktes Guantanamo. Castro erklärte, die Normalisierung der Beziehungen zu Washington sei kaum möglich sein, solange Kuba das Territorium von Guantanamo nicht zurückbekommen habe.

Die Guantanamo Bay Naval Base befindet sich auf vom kubanischen Staat verpachtetem Gebiet und dient der US Navy als Stützpunkt auf Kuba. 2002 wurde der Stützpunkt um ein Internierungslager erweitert, das vor allem für Internierte mit islamistischem Hintergrund verwendet wird. US-Präsident Barack Obama hatte die Schließung von Guantanamo zu Beginn seiner Amtszeit 2008 zur Priorität gemacht, bisher aber nicht durchgesetzt. Kuba sieht den Pachtvertrag von 1903, der 1934 unbefristet verlängert wurde, als ungültig an.