Die entdeckte Spionage-Software werde Sicherheitskreisen zufolge vom US-amerikanischen und britischen Geheimdienst verwendet. Der USB-Stick der betreffenden Referatsleiterin mit einem Redemanuskript zur Europapolitik sei mit der Software "Regin" verseucht gewesen. Bei der Spionage-Software handle es sich um einen hochkomplexen "Trojaner"-Computer-Virus, der das unbemerkte Mitlesen und kopieren von Dateien erlaube.

Computer des Bundeskanzleramts sind nach Darstellung der deutschen Regierung durch die Spionageattacke auf eine Mitarbeiterin der Regierungszentrale nicht geschädigt worden. Das IT-System des Amtes sei nicht infiziert, sagte die stellvertretende deutsche Regierungssprecherin Christiane Wirtz am Montag in Berlin. Es habe keine Gefahr gegeben.

Das von der "Bild"-Zeitung beschriebene "Angriffsmuster" auf die Mitarbeiterin des deutschen Kanzleramts wollte sie ausdrücklich nicht bestätigen. Das zuständige parlamentarische Gremium zur Kontrolle der Geheimdienste sei informiert worden.

2013 hatte die Ausspähung Deutschlands durch US-Behörden für Empörung gesorgt. Der Ex-US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden brachte den Fall ins Rollen. Die US-Behörden wollen Snowden, der in Russland im politischen Asyl lebt, wegen Geheimnisverrats vor Gericht stellen.