Nordkorea schießt sich verbal weiter auf die USA ein. Im Streit um den Satirefilm "The Interview" wurde US-Präsident Barack Obama angegriffen. Weil Obama den Filmkonzern Sony und die US-Kinos gedrängt habe, den Film zu zeigen, verhalte er sich "rücksichtslos wie ein Affe im Tropenwald", erklärte der Nationale Verteidigungsrat (NDC).

Der NDC macht die USA außerdem für die Ausfälle seines Internets in den vergangenen Tagen verantwortlich. Die Regierung in Washington habe damit begonnen, die wichtigsten Internetmedien des Landes zu stören, hieß es in einer Erklärung des NDC am Samstag. Ein Sprecher wies erneut Vorwürfe der US-Bundespolizei FBI zurück, Nordkorea stecke hinter einem Hackerangriff auf Sony Pictures in den USA.

Seit dem vergangenen Wochenende gab es in Nordkorea bis zu neun Stunden anhaltende Ausfälle des Internets. Die US-Regierung erklärte, sie habe nichts damit zu tun. Seit Dienstag funktioniert das Internet in Nordkorea weitgehend wieder.

Bei dem Angriff auf Sony Pictures hatten Hacker im November viele vertrauliche Firmendaten erbeutet und veröffentlicht. Die Aktion war nach ihrer Darstellung eine Reaktion auf die Filmkomödie "The Interview". Darin geht es um fiktive Pläne zur Ermordung des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un.

Sony Pictures sagte nach Drohungen von Hackern die Premiere zunächst ab, vollzog aber nach scharfer Kritik von US-Präsident Barack Obama und der Filmbranche eine Kehrtwende und brachte den Streifen doch noch in die Kinos. Über Weihnachten zeigten mehr als 300 Kinos den Film ohne Zwischenfälle.