Die Rettungsaktion erwies sich wegen des schlechten Wetters und der Dimension des 70 Meter langen Schiffes als besonders schwierig. Die Migranten hatten mit einem Satellitentelefon die italienische Küstenwache alarmiert. Ein Flugzeug der EU-Grenzschutzbehörde Frontex konnte das Schiff lokalisieren, das mit einer Geschwindigkeit von sechs Knoten die Fahrt fortsetzte. Personal der Küstenwache konnte an Bord des Schiffes steigen und die Flüchtlinge in Sicherheit bringen.

Die Migranten, darunter mehrere Kinder, berichteten, Syrer zu sein. Sie sollen von der Türkei aus die Reise nach Italien unternommen haben. Sie werden am Sonntag auf Sizilien eintreffen.

Am Freitag hatte die Küstenwache weitere 194 syrische Flüchtlinge gerettet. Das 30 Meter lange Handelsschiff mit den Flüchtlingen war aus der Türkei unterwegs nach Italien, als es rund 240 Kilometer vor der italienischen Küste in Seenot geriet und zu sinken drohte. Griechische Behörden hätten daraufhin die italienische Küstenwache alarmiert. An dem Einsatz soll auch ein Schiff des EU-Grenzschutzeinsatzes "Triton" beteiligt gewesen sein.