Diese Menschen hätten beispielsweise Angst vor einer weiter aufklaffenden "Schere zwischen Arm und Reich", Angst vor Arbeitsplatzverlust und Angst, "dass sie ihre Rente nicht bekommen", erklärte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek am Samstag. "Damit müssen wir uns auseinandersetzen", forderte er im Rundfunk Berlin-Brandenburg auf. Mazyek wies zugleich darauf hin, dass einige "Rädelsführer, auch Rechtsradikale", bei Pegida versuchten, "diese Themen zu islamisieren". Der Begriff Islamisierung werde dabei als Deckmantel benutzt. Die Politik müsse sich mehr um die sozialen Sorgen der Menschen kümmern, verlangte Mazyek.

Pegida steht für "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes". In den vergangenen Wochen nahmen in Dresden regelmäßig tausende Menschen an Kundgebungen der Bewegung teil und forderten unter anderem ein strengeres Asylrecht.

In der deutschen Bundespolitik wird diskutiert, wie mit dem Phänomen umgegangen werden soll. Dabei zeigen sich auch Differenzen zwischen den Koalitionspartnern: Mehrere SPD-Politiker warnten davor, Verständnis für Pegida-Anhänger zu zeigen, und forderten eine klare Ablehnung. Aus der Union ist hingegen die Forderung zu hören, sich mit den Beweggründen und Sorgen der Pegida-Unterstützer zu beschäftigen.