Spaniens früherer Vizeregierungschef Alfonso Guerra scheidet aus der Politik aus. Der 74-jährige Sozialist nahm am Donnerstag zum letzten Mal an einer Sitzung des spanischen Parlaments teil, dem er 37 Jahre lang angehört hatte. Er war der einzige Abgeordnete, der seit Spaniens Rückkehr zur Demokratie ohne Unterbrechung im Unterhaus vertreten war.

Die vier Jahrzehnte seit dem Ende der Franco-Diktatur (1939-1975) seien die beste und fruchtbarste Zeit in der spanischen Geschichte gewesen, sagte Guerra. Er war von 1982 bis 1991 Vizeregierungschef und von 1979 bis 1997 stellvertretender Parteichef der Sozialisten (PSOE) gewesen.

Guerra war lange Zeit die rechte Hand des Ministerpräsidenten Felipe González (1982-1996), mit dem er sich aber später überwarf. Er kündigte kürzlich an, mit Ablauf der Sitzungsperiode dieses Jahres sein Mandat zurückzugeben. "Ich hätte auch bis zum Sommer 2015 warten können, aber jetzt ist der richtige Moment gekommen", sagte er.