Die überraschende Annäherung zwischen den USA und Kuba hat in Lateinamerika auch unter US-Kritikern euphorische Zustimmung ausgelöst. Venezuelas linkspopulistischer Staatschef Nicolas Maduro gratulierte am Mittwoch zuallererst der Führung des sozialistischen Bruderstaates für einen "historischen Sieg".

Aber der vehemente USA-Kritiker räumte auch ein: "Man muss die Geste von (US-Präsident) Barack Obama anerkennen, eine mutige Geste, der vielleicht wichtigste Schritt in seiner Präsidentschaft." Maduro erreichte die Nachricht vom diplomatischen Neustart zwischen den USA und Kuba in Parana in Argentinien, wo er mit mehreren Staatschefs der Region am Mercosur-Gipfel teilnahm.

Brasiliens Staatschefin Dilma Rousseff zeigte sich dort begeistert von der Entwicklung. "Ich beglückwünsche (Kubas) Präsidenten Raul Castro und Präsident Barack Obama und besonders Papst Franziskus", der entscheidend zu der Annäherung beigetragen habe, so die Brasilianerin, die von einer Kehrtwende in der Geschichte der Zivilisation sprach. "Wir haben uns nie vorgestellt, diesen Moment zwischen den USA und Kuba zu erleben."

Mexikos Präsident Enrique Pena Nieto sprach von einem "entscheidenden und historischen" Schritt. Mexiko habe Kuba, als einem Bruderland, gleichbleibend beigestanden, damit es die gleichen Bedingungen und Rechte wie andere Länder habe. Chiles Außenminister Heraldo Munoz erklärte: "Das ist der Anfang vom Ende des Kalten Krieges in unserer Hemisphäre, und deshalb ist diese Nachricht, (...), nicht nur gut für die beiden Länder, sondern für die ganze Region."

Argentiniens Staatschefin Cristina Fernandez de Kirchner äußerte "tiefen Respekt" vor der Würde des kubanischen Volk und der Regierung in Havanna, die ihre Ideale hochgehalten hätten und nun die Beziehungen zu den USA normalisierten.