Scharfe Kritik an der EU übt ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz. „Hier hat Europa ein politisches Kapitalversagen hingelegt“, erklärt Wehrschütz in einem Interview in der heutigen Ausgabe der Kleinen Zeitung. „Die Krise in der Ukraine wurde zu spät erkannt. Da man muss sich schon fragen, warum niemand die Sprengkraft der Demonstrationen auf dem Maidan gesehen hat, obwohl so ziemlich jedes EU-Land dort eine Botschaft hat, die EU mit einer Delegation vertreten ist und auch die Nachrichtendienste gut arbeiten.“

Aus realpolitischer Sicht wäre es besser gewesen, Janukowitsch auf Kurs zu halten. „Janukowitsch wäre dann halt noch ein Jahr Präsident geblieben, wir hätten Anfang 2015 die Wahlen gehabt, wir hätten uns die Krim-Krise erspart, Hunderttausende Flüchtlinge und Tausende Tote. Wir hätten uns auch die schlimmsten Spannungen zwischen Ost und West seit Ende des Kalten Krieges erspart.“

Wehrschütz wird Donnerstag abends in einem Salon der Kleinen Zeitung in Graz sein neuestes im Styria-Verlag erschienenes Buch zum "Brennpunkt Ukraine" vorstellen.


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