Russische Kriegsschiffe sind einem Agenturbericht zufolge für ein Manöver in den Ärmelkanal eingefahren. Das Geschwader unter Führung des U-Bootjägers Seweromorsk habe die Straße von Calais passiert und befinde sich nun in neutralem Gewässer, berichtete die Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Freitag unter Berufung auf die russische Marine. Das Geschwader warte in einer Bucht vor der Küste der Normandie ab, bis ein Sturm vorüberziehe. Die Nato konnte die Angaben zunächst nicht bestätigen.

„Heute hat ein Schwadron von Schiffen und Unterstützungsschiffen der Nordflotte die engste Stelle des Ärmelkanals an der Straße von Dover passiert und ist in eine Bucht an der Mündung des Flusses Seine eingelaufen“, zitierte die Agentur auf ihrer englischsprachigen Internetseite einen Pressesprecher der Marine. Die Nordflotte, der auch strategische Atom-U-Boote angehören, ist auf der russischen Halbinsel Kola nahe der norwegischen Grenze stationiert. Im Zuge der Ukraine-Krise hatten sowohl die Nato als auch Russland die Anzahl ihrer Manöver in Europa deutlich erhöht. Ende Oktober hatte die Nato ungewöhnlich viele Übungsflüge russischer Kampfjets im internationalen Luftraum, unter anderem über Nord- und Ostsee gemeldet.