Papst Franziskus hält einen Dialog mit Terrormilizen wie dem Islamischen Staat (IS) trotz deren Bluttaten für möglich. "Ich gehe immer davon aus, dass man nie aufgeben soll. Vielleicht kann man in der Tat keinen Dialog führen, aber dennoch darf man nie die Tür zum Gespräch verschließen", sagte der Argentinier laut Radio Vatikan am Dienstag während seines Rückflugs aus Straßburg.

Dort hatte er vor dem Europaparlament und dem Europarat gesprochen. Terrorismus stellt nach den Worten von Franziskus eine Bedrohung dar und muss bekämpft und vor allem gestoppt werden. Dafür sei ein internationaler Konsens nötig, forderte Franziskus. Im August hatte der Pontifex erklärt, er halte das Eingreifen der internationalen Gemeinschaft im Kampf gegen den IS für berechtigt.

Staatsterror "genauso schlimm"

Der 77-Jährige mahnte nun: "Die Bedrohung der Terroristen ist aber genauso schlimm wie der Staatsterrorismus, der sich anmahnt, gegen Terroristen vorzugehen. Das Resultat ist immer Gewalt." Zudem rief das Oberhaupt der katholischen Kirche dazu auf, die Augen vor "Tragödien" wie Menschenhandel oder Sklaverei nicht zu verschließen.