Die Kundgebungen in etwa 20 Städten am Samstag verliefen nach Angaben der Behörden überwiegend friedlich, in Nantes und Toulouse kam es jedoch zu Krawallen. In beiden Städten wurden nach Polizeiangaben knapp 30 Personen vorläufig festgenommen.

In Nantes versammelten sich mehr als 1.000 Menschen, in Toulouse mehrere Hundert. Bei den Krawallen gingen Fensterscheiben zu Bruch, Müllcontainer wurden angezündet. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein.

Umweltschützer protestieren seit Monaten gegen den Bau des Staudamms im Wald von Sivens rund 50 Kilometer nordöstlich von Toulouse. Nach dem Todesfall untersagte Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve den Einsatz von Granaten bei der Polizei. 

Umweltministerin Segolene Royal will bis Ende des Jahres eine dauerhafte Lösung für dieses Projekt finden. Gedacht ist der Staudamm, um Maisfelder zu bewässern. Umweltschützer halten das Projekt für überflüssig, da nur wenige Landwirte davon profitieren könnten. 

Innenminister Bernard Cazeneuve hatte den Einsatz solcher Granaten nach dem Vorfall untersagt. Die Demonstranten am Samstag trugen unter anderem Banner mit der Aufschrift "Ende für die Lizenz zum Töten". In Toulouse setzen einige Aktivisten Müllcontainer und Wartehäuschen in Brand. Die Polizei nahm mindestens 16 Personen fest, in Nantes gab es 14 Festnahmen.

Die Grünen werfen der sozialistischen Regierung von Präsident Francois Hollande vor, nicht angemessen auf den Tod von Fraisse reagiert zu haben. Zudem erklärten sie, Innenminister Cazeneuve habe zunächst die wahren Umstände von dessen Tod verheimlicht.