In Tunesien hat am Sonntag die erste freie Präsidentschaftswahl in der Geschichte des nordafrikanischen Landes begonnen. Die Wahllokale öffneten am Morgen um 08.00 Uhr (MEZ). Bis 18.00 Uhr können die fast 5,3 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimmen für einen von 27 Kandidaten abgeben, unter ihnen der amtierende Staatschef Moncef Marzouki.

Der Urnengang soll den Übergangsprozess zur Demokratie in Tunesien nach dem Umsturz im Jahr 2011 vollenden. Als Favorit gilt der 87-jährige Politiker Beji Caid Essebsi, dessen säkulare Partei Nidaa Tounes im Oktober bei der Parlamentswahl zur stärksten Kraft vor der islamistischen Ennahda aufstieg.

Erste Land des "Arabischen Frühlings"

Tunesien war im Dezember 2010 das erste Land, in dem der sogenannte Arabische Frühling begann. Durch den Volksaufstand wurde der langjährige Machthaber Machthaber Zine El Abidine Ben Ali gestürzt.

Die islamistische Ennahda hat keinen Kandidaten ins Rennen geschickt. Neben Essebsi sind der derzeitige Übergangsstaatschef Moncef Marzouki sowie der Linkspolitiker Hamma Hammami die wichtigsten Kandidaten. Erreicht, wie allgemein erwartet wird, keiner der Bewerber in der ersten Runde die absolute Mehrheit, ist für den 28. Dezember eine Stichwahl geplant.