Die Quelle schloss eine Einigung zwar nicht aus, betonte aber, der Iran habe sich bisher wenig flexibel gezeigt. Der Westen hat den Iran in den Gesprächen immer wieder zu größeren Zugeständnissen gedrängt.

Die Frist für eine endgültige Einigung mit Montag dürfte in jedem Fall wackeln: Aus den europäischen Verhandlerkreisen heißt es weiter, eine Einigung bis dahin sei wegen der komplexen Probleme, die es zu besprechen gelte, "technisch unmöglich". Die iranischen Verhandler bräuchten die Zustimmung aus Teheran, und selbst dann brauche es zwei Wochen bis zwei Monate zur Finalisierung einer Einigung.

Am Sonntag werden in Wien die Außenminister von Großbritannien, Frankreich und Russland erwartet. Die Verhandlungen gehen damit vor der für Montag um Mitternacht angesetzten Deadline in ihre Endphase. Bereits im Juni war in den seit einem Jahr laufenden Gesprächen eine von den Verhandlern selbst gesetzte Frist geplatzt.

Noch am Sonntag soll darum laut europäischen Verhandlerkreisen über eine mögliche Verlängerung der Gespräche gesprochen werden - dies wäre besser als ein Scheitern. Die Verhandlungen könnten dann für mehreren Monate weiterlaufen.

Aus dem Umfeld der iranischen Delegation verlautete, es werde inzwischen kein Abkommen mehr angestrebt, sondern eine "Rahmenvereinbarung", deren Details später geklärt werden könnten. Vor Journalisten hieß es auch, die Gespräche seien "am Scheideweg zwischen Erfolg und Scheitern".

US-Außenminister John Kerry hatte zuvor von "großen Differenzen" zwischen dem Westen und dem Iran bei den langwierigen Verhandlungen über das umstrittene Atomprogramm der Islamischen Republik gesprochen. Sein deutscher Amtskollege Frank-Walter Steinmeier hatte bekräftigt, der Ausgang sei "völlig offen".

Ein dauerhaftes Abkommen soll dem Iran die friedliche Nutzung der Atomtechnologie erlauben, zugleich aber verhindern, dass er in kurzer Zeit Atomwaffen entwickelt. Im Gegenzug für eine Einschränkung des iranischen Atomprogramms sollen die von der UNO, den USA und der EU verhängten scharfen Finanz- und Wirtschaftssanktionen aufgehoben werden, die im Iran eine schwere Wirtschaftskrise ausgelöst haben.