Ein US-Waffenhersteller will mit einem Bibelvers auf seinem Sturmgewehr muslimische Terroristen vom Gebrauch der Waffe abhalten. Die Schnellfeuerwaffe vom Typ "Crusader" (Kreuzritter) sorgt im US-Staat Florida prompt für Proteste. Ein regionaler Islam-Verband fordert, die Waffenlobby müsse aufhören, Vorurteile gegenüber Muslimen für ihren Profit auszunutzen.

Die "Crusader" wird mit einem ebenfalls eingebrannten Kreuz für den Preis von 1.395 Dollar (1.252,47 Euro) angeboten. "Das Interesse ist enorm", sagte Unternehmenssprecher James Judge der Deutschen Presse-Agentur. Der Waffenhersteller Spike's Tactical in Florida ist nach eigenen Angaben ein Familienunternehmen mit 40 Mitarbeitern, das pro Jahr etwa 10.000 Schusswaffen produziert.

Auf dem Sturmgewehr steht Psalm 144,1: "Gepriesen sei der Herr, mein Fels, der meine Hände unterweist zum Kampf, meine Finger zum Krieg."

In einem Firmenvideo wirbt ein Entwickler mit den Worten: "Solch eine Waffe wollte ich haben: Sollte ein muslimischer Terrorist danach greifen, würde ihn ein Blitzschlag aus dem Himmel treffen." Die Erfahrung im Irak habe zudem gezeigt, dass immer mehr Waffen aus US-Beständen in die Hände von Jihadisten gelangen.

Der Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen (CAIR) in Florida empfindet das Bibel-Sturmgewehr als Provokation. "Ist diese Waffe etwa für christliche Terroristen entworfen worden?", fragte Geschäftsführer Hasan Shibly in einem Interview der Zeitung "Orlando Sentinel". An den 205 Mehrfach-Morden im laufenden Jahr in den USA sei nur in einem Fall ein Muslim beteiligt gewesen.