Mitten in der Hauptreisezeit verschärft Deutschland seine Sicherheitshinweise für die auch bei Österreichern überaus beliebte Urlaubsdestination Türkei. Als Grund dafür werden in Berlin die militärische Offensive türkischer Streitkräfte gegen die Terrormiliz IS in Syrien und im Irak sowie gegen die Kurdische Arbeiterpartei PKK angegeben.

Seit dem Anschlag in Suruc komme es wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen türkischen Sicherheitskräften und der PKK, heißt es auf der Homepage des Auswärtigen Amtes.  Und: "Als Reaktion darauf kann es zu verstärkter Anschlagstätigkeit der PKK kommen. Bei Reisen über Land wird zu besonderer Umsicht und Vorsicht geraten. Darüber hinaus gibt es Hinweise auf mögliche Anschläge auf die U-Bahn und Bushaltestellen in Istanbul."

Massenansammlungen meiden

Gleichzeitig wird "dringend geraten, sich von Demonstrationen und Menschenansammlungen fernzuhalten und sich besonders umsichtig zu verhalten. Die Medienberichterstattung sollte aufmerksam verfolgt werden."

Im Außenministerium in Wien bekräftigt man gegenüber der Kleinen Zeitung die Mahnungen, bei Reisen in die Türkei grundsätzlich Vorsicht walten zu lassen, und fordert österreichische Staatsbürger dazu auf, vor Reisen in die Türkei die dementsprechenden detallierten Sicherheitshinweise  auf der Internetpräsenz des Ministeriums zu beachten.

Grund für eine partielle Reisewarnung, wie sie in Österreich bereits für Ägypten oder Tunesien besteht, sieht man im Außenministerium aber keinen. Für die Türkei gilt bereits die Sicherheitsstufe 3, was so viel bedeutet, dass in bestimmten Gebieten insbesondere an den Grenzen zum Irak und zu Syrien, namentlich in den Provinzen Kilis, Diyarbakir, Mardin, Batman, Bitlis, Bingöl, Siirt, Tunceli, Şırnak, Hakkari und Van im Osten Anatoliens, ein hohes Sicherheitsrisiko existiert und von nicht unbedingt notwendigen Reisen in diese Gebiete abgeraten wird.

Aber auch für den Rest des Landes, und damit auch für  die bekannten Urlaubsdestinationen an der türkischen Mittelmeer  sowie der ägäischen Küste mit Zielflughafen Antalya, Dalaman, Izmir, Bodrum besteht laut Angaben des Außenministeriums in Wien ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Und das obwohl diese Orte von der Grenze zu Syrien und zum Irak über 500 km entfernt und daher von den dortigen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der türkischen Armee und der Terrormiliz IS bzw. der Kurdenguerilla nicht betroffen sind.

REISEINFO: http://www.bmeia.gv.at/reise-aufenthalt/reiseinformation/land/tuerkei/